Römische Geschichte: Von den Anfängen bis zum Untergang von Michael Sommer

Ein gewaltiges Werk, die Römische Geschichte von Michael Sommer, die er dem Leser vorlegt.

Sein Buch deckt die gesamte Geschichte der Stadt Rom, von deren Gründung, über Republik und Prinzipat, bis hin zum Weltreich und dessen Niedergang ab. 912 Seiten ist dieses Werk stark, und nur sehr sparsam bebildert, was aber dem Ziel Rechnung trägt, dass es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt und nicht nur um ein reines Lesebuch. Die Bilder, meist Karten oder Münzen, fügen sich in den Textfluss sehr gut ein und sind so sparsam, dass sie das Leseerlebnis nicht stören (wer kennt es nicht, dass man etliche Bilder im Text hat und danach gar nicht mehr weiß, wo man aufgehört zu lesen.

Die Erzähl- und Informationsdichte ist sehr groß, sodass man nicht selten, auch als Kenner der Materie, auf Wikipedia zurückgreifen muss, um sich einen Namen oder die Lage einer römischen Provinz ins Gedächtnis zu rufen, sofern man nicht, wie ich als Historiker, den Putzger (Sammlung historischer Karten), auf dem Schreibtisch stehen hat.

Michael Sommer erzeugt beim Lesen einen sehr angenehmen Fluss, wenn er auch auf die Persönlichkeit der Handelnden eingeht, die Verbindungen zwischen den Akteuren schildert und auch Wirtschaft und Gesellschaft als Thema, in allen Kapiteln, immer wieder anspricht.

Er widmet dabei den einzelnen Epochen etwa den gleichen Raum in der Beschreibung, wobei, naturgemäß, man es bei Julius Caesar oder Augustus eher als zu kurz empfindet, bei den weniger bekannten Persönlichkeiten und Epochen aber eher als länger, wobei er beim Schreiben zu keiner Zeit in eine unnötig lange Umschreibung verfällt.

Auch seine Schilderung zu den Ursachen, etwa des Überganges von der Republik zum Prinzipat oder dem Verfall der Kaiserherrschaft, die Ablehnung der römischen Bevölkerung zu einer neuen Monarchie, die de facto des Prinzipat aber war, für er sehr deutlich aus und verweis auch auf entsprechende Quellen und Stellungen bei den antiken Autoren, wie Cicero.

Das Lesen des Buches macht, nicht nur durch den großen Literatur- und Anmerkungsapparat, sondern auch, durch das Einbinden in den Text, Lust auf mehr, sodass man schon beim Lesen nach weiteren Werken Ausschau hält, um angesprochene Themen zu vertiefen.

Zu empfehlen ist das Werk für Studenten der Geschichtswissenschaft ebenso, wie für „normale“ Leser, ohne einen universitären Hintergrund, die sich über die Zeit der römischen Antike informieren wollen. Durch einfache und verständliche Sprache fällt der Einstieg leicht, nur eines muss der geneigte Leser für dieses Werk mitbringen: Zeit.

Römische Geschichte: Von den Anfängen bis zum Untergang von Michael Sommer,
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