Star Trek, Corps of Engineers, Band I

Als großer Fan der Serie, habe ich hier zum deutschen Sammelband, da ich längere Texte nicht gerne am Bildschirm lese.

Der Band enthält vier kurze Romane, in denen die Entdeckungen des Ingenieurskorps der Sternenflotte geschildert werden. Die Schilderungen spielen zur Zeit der Enterprise E und werden auch durch einen Einsatz des Flaggschiffes der Sternenflotte eingeleitet. Commander La Forge soll dann auch in allen vier Schilderungen eine Rolle spielen, wobei der Fokus jeweils auf der Entdeckung und Erforschung fremder Technologien liegt.

Die Geschichten sind dabei kurzweilig geschrieben und nehmen viele Anleihen bei bekannten Star Trek Themen, wie etwas die Verteidigung von Kolonien, den Borg, neuen Energiequellen und dem immer neuen Kampf gegen Bedrohungen für die Föderation und die Erforschung des Weltalls.

Das einzig traurige ist, dass man den Romanen anmerkt, dass sie eher als E-Book verfasst wurden, was zu einer kürzeren Erzählzeit führt, als man dies von einem normalen Roman in Papierform gewohnt ist.

Insgesamt kann ich das Buch allen Fans der Serie empfehlen, gerade wenn sie mehr von TNG erleben möchten.

Das Buch kann derzeitig bei Amazon  für 16 Euro bezogen werden

Blockadebuch, Leninggrad 1941 bis 1944, von Ales Adamowitsch und Daniil Granin

 

In Bezug auf mächtige Werke, die allgemein als lesenswert gelten, greife ich gerne auf die Ausgaben der Bundeszentrale für politische Bildung zurück. Die Werke kann man dort zu einem sehr günstigen Preis beziehen und erhält meist eine gut verarbeitete Lesevariante, die nicht selten auch umfangreicher ist, als jene, die man bei kommerziellen Verlagen erhalten kann.

Auch beim vorliegenden Buch habe ich auf eine solche Variante zurückgegriffen. Das Werk ist 700 Seiten stark (reiner Textteil). Es enthält dabei auch einig Photographien, wobei diese nur sehr sparsam eingesetzt wurden. Der Schwerpunkt liegt erkennbar auf dem Inhalt und dem Text des Werkes.

Zum Inhalt des Werkes kann man sagen, dass versucht wurde, es sehr nah an den Ausführungen bzw. Interviews der Betroffenen zu belassen. Es wurden auch Tagebücher ausgewertet, um einen Einblick in die Blockade von Leningrad aus der Sicht der Betroffenen zu gewähren. Allgemein wurde versucht, ein Projekt der Oral History zu realisieren.

Besonders intensiv werden die Schilderungen, wenn Tagebücher über längere Passagen zitiert werden, die sich um alltägliche Probleme drehen, den Hunger beschreiben, soziale Situationen spiegeln, wie etwa den Kampf um 100g Brot oder Kinder, die auf offener Straße tot umfallen, da sie völlig entkräftet sind.

Auch werden Details wie das Versagend er staatlichen Stellen oder der Kannibalismus nicht ausgelassen, was das Erscheinen des Buches in den 1980er Jahren in der UdSSR auch schwierig gemacht hat, wie die Autoren im Vorwort schildern.

Es handelt sich ausdrücklich nicht um ein Werk der Propaganda, dafür wird das Leid und das reale Leben der Menschen zu sehr betont, wenn etwa Eltern entscheiden müssen, welches Kinder sie ernähren und welches sie sterben lassen müssen.

Trotz seines großen Umfanges ist das Werk kurzweilig, wenn man dies bei einem solchen Thema so nennen darf. Auch die Schilderungen ähneln sich in der Sache, wenn es um Kälte und Hunger geht, da sie aber von unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichen Lagen geschildert werden, sie sind sie immer wieder spannen auf eine beklemmende Art und Weise.

Wer Interesse daran hat, sich mit dem Werk, auch längere Zeit, auseinanderzusetzen, erhält es bei der Bundeszentrale für politische Bildung derzeitig (Januar 2022) für 7,00 Euro.