12 Rules of Life von Jordan B. Peterson

Bei dieser Monographie handelt es sich nur vordergründig um ein Buch für die Lebensberatung. Im Grunde ist es eher ein Ratgeber für den Umgang mit sich selbst und der eigenen Einstellung zum Leben.

Jordan B. Peterson ist dabei dafür bekannt, eher eine konservative Linie zu vertreten, die den etablierten, eher linken politischen Ansichten, nicht entspricht, was ihm auch immer weiter Kritik erbringt. Ich persönlich vertrete dabei die Auffassung, dass man Autoren aller politischen Richtungen lesen sollte, um eine neutrale bzw. ausgewogene Sichtweise zu erhalten. Oder anders formuliert, wie es Mark Twain, sinngemäß übersetzt, ausdrückte: „Immer, wenn man beginnt, die Meinung der Mehrheit zu teilen, ist es an der Zeit sich zu besinnen.“

In diesem Sinne sind die Meinungen von Autoren, die nicht den Mainstream teilen, sicher die wertvollsten Werke, die man lesen sollte.

Das Buch besteht, ohne die Anlagen, aus 372 Seiten, wobei ich hier das englische Original gelesen haben, was ich jedem empfehlen würde, man die Originalsprache des Autos spricht, da jeder Übersetzung immer eine Interpretation ist, sodass man den Text, in der Übersetzung, immer in der Interpretation des Übersetzers zu Gesicht bekommt und nicht das unverfälschte Original des Autors. Nicht umsonst nennt man Dolmetscher im Englischen interpreter.

Das Buch selbst besteht im Grunde aus 12 Kapitel, welche sich auf die 12 Regeln beziehen. Die einzelnen Regeln beziehen sich im Grunde darauf, dass man sich seiner Selbst bewusst sein soll. Dass es wichtig ist, sich der eigenen Wünsche und Unzulänglichkeiten bewusst zu werden und sich nicht mit Selbsttäuschungen zu belasten.

Das Buch spart auch Schmerzen und Leiden nicht aus und verweist dabei auf die Bibel und die buddhistische Philosophie, die bereits erkannt haben, dass das Leben eben auch Leid ist und dass gerade der Umgang mit dem unvermeidlichen Leid im Leben das Maß an Zufriedenheit bestimmt.

Kritik wird dabei auch am Mainstream in der Gesellschaft geübt, etwas auch daran, dass entgegen der verbreiteten Auffassung, Männer keineswegs in der Gesellschaft dominant sind und dass auch ein Matriarchat keines Wegs zu einer friedlichen Gesellschaft führt.

Auch übt der Autor Kritik daran, dass Männer immer mehr wie Frauen erzogen werden, obwohl Frauen selbst es sind, die dann eher die maskulinen Männer suchen und verwundert darauf reagieren, kaum noch solche zu finden.

Eine starke Kritik übt er auch daran, dass weite Teile der Wissenschaft bereits heute von Frauen dominiert werden, obwohl immer noch das Narrativ von der Benachteiligung der Frauen im Wissenschaftsbetrieb gepflegt wird.

Ich selbst fand die Lektüre dabei sehr angenehm und auch, mit der großen politischen und gesellschaftlichen Bandbreite, sehr anregend.

Wer hier also keinen Lebensberater im engeren Sinne sucht, sondern nach einem Buch, welches einen durch Kritik an der eigenen Wahrnehmung zu einem besseren Umgang mit der eigenen Umwelt führt, hier ist sicher richtig.

Das Werk ist derzeitig für rund 13,00 Euro im englischen Original bei Amazon verfügbar.

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