Das Paulus Evangelium von Wolfgang Hohlbein

Ich habe seit langem mal wieder zu einem Buch von Wolfgang Hohlbein gegriffen. Seit ich „Die Elfen“ aus seiner Feder gelesen hatte, was bereits 10 Jahre her sein dürfte, habe ich den Autor etwas aus den Augen verloren.

Zu diesem Buch bin ich mehr dadurch gekommen, dass ich über den Titel gestolpert bin, da ich mich, für Geschichte interessiere und der Titel einen interessanten, wenn auch fiktiven, Bezug zur katholischen Kirche vermuten ließ.

Enttäuscht hat mich das Werk in keiner Weise. Ich kannte Hohlbeins Art, durch eine dichte Beschreibung der Umgebung und der Personen die Leser in der Geschichte einzufangen. Er verbindet dabei die Handlung im Buch mit historischen Ereignissen, sodass darauf eine Art historischer Phantasyroman wird, in dem historische Gegebenheiten und Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte verwoben werden. Der große Vorteil dabei ist, dass man die Grenze zwischen Fakt und Fiktion kaum wahrnimmt, wenn man sich mit dem Thema nicht vertieft beschäftigt.

Die Rahmenhandlung ist relativ schnell erzählt: Ein Hacker entwickelt ein Programm und dringt dabei in ein Computersystem des Vatikans ein, aus dem sich ergibt, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben ist, sondern die Auferstehung eine Lüge war und Jesus, als Petrus, den Vorfall überlebt hat. Die Hacker sind dabei junge Studenten, die in das Visier eines Kardinals der Kirche geraten, der die gestohlenen Daten zerstören will, während Geheimdienste das Programm für ihre Zwecke an sich reißen wollen. Diese Parteien treten dabei in komplizierte Interaktionen, die dazu führen, dass viele der Akteure sterben und eine klare Linie zwischen Gut und Böse nicht mehr erkennbar ist. Dies alles wird dann von Hohlbeins Fähigkeit umschlossen, die Situationen wie ein Gemälde im Kopf des Lesers auszubreiten.

Die insgesamt 703 Seiten des Buches waren für mich sehr kurzweilig. Gerade für historisch interessierte Leser kann ich das Buch nur wärmsten empfehlen. Es ist dabei durchaus mit Bestsellern wie Sakrileg vergleichbar.

Aufgrund der Tatsache, dass es etwas älter ist, ist es teilweise, in gebundener Auflage, für 5 Euro zu erhalten.

Veröffentlicht in Bücher, Geschichte, Politik.

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