Sturm, Roland (Hrsg.), Länderbericht Großbritannien

Wie auf meiner Website bereits häufiger habe ich erneut einen Länderbericht von der BPB gelesen.

In diesem Fall über Großbritannien, oder, wie man als Deutscher auch sagen kann, über unsere Verwandten von der Insel.

Der Länderbericht fasst, wie alle Werke dieser Reihe, Kultur. Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in einer angenehmen Länge zusammen und erlaubt einen ersten Einblick in den Aufbau und das Funktionieren des Landes, mit dem er sich befasst.

An diesem Bericht fällt dabei negativ auf, dass der Teil über den englischen Sport, im Vergleich zu Wirtschaft und Politik, doch etwa lang geraten ist. Es ist hier die Frage, ob ein Leser, seitenlange Abhandlungen über Fußball und Cricket lesen möchte, oder nicht doch eher, wenn er schon zu so einem Buch greift, mehr über Wirtschaft, Gesellschaft und Geschichte erfahren möchte.

Davon abgesehen erbringt das Werk wiederum eine solide Grundlage, die die Möglichkeit lässt, sich vertieft mit einzelnen Aspekten zu beschäftigen.

Besonders gelungen sind dabei die Abhandlungen über das britische Gesundheitssystem und das Schulsystem, welche in der Welt eine große Beachtung finden, im Positiven wie im Negativen.

Der Konflikt in Nordirland und die Umwandlung das British Empire in das Commonwealth werden relativ kurz angesprochen, wobei die Darlegungen ausreichen, um sich, bei Interesse, selbst damit zu befassen.

Das Buch wurde dabei vor 2020 beendet, sodass der Brexit und seine Konsequenzen nur angesprochen werden konnten. Sehr interessant war dabei die Darlegung im Buch, wie die Medien die EU dargestellt haben und wie viele Briten nur sehr oberflächlich über die EU und ihre Funktionsweise informiert waren.

Das politische System und die Monarchie erscheinen eher in der Form einer historischen Abhandlung, ohne das vertieft darauf eingegangen wird.

In der Summe kann ich diesen speziellen Länderbericht, der für 4,50 Euro bei der BPB zu beziehen ist, nur als groben Überblick empfehlen, es fehlt ihm eine gewisse Tiefe, die bei anderen Ländeberichten besser gegeben war.