The last testament of Lucky Luciano – Martin A. Gosh & Richard Hammer

Das Buch liegt mir im englischen Original in der Fassung von 1975 vor. Ich habe es von einem privaten Käufer aus den USA bezogen, da es in Europa nicht zu erhalten war.

Es umfasst 450 Seiten Fließtext, wobei es weniger eine Autobiographie ist, als vielmehr eine Biographie über Luciano mit einigen Einstreuungen wörtlicher Zitate.

Das Werk beginnt mit den Eltern und deren Auswanderung in die USA und beschreibt von der Kindheit bis zum Tod den Lebensweg Lucianos.

Den größten Teil des Werkes nimmt dabei seine Zeit in der organisierten Kriminalität ein, dicht gefolgt von seiner Zeit im Gefängnis, in Kuba und in Italien. Ob die im Buch geschilderten Abläufe etc. der Wahrheit entsprechen, dürfte sich kaum abschließend klären lassen. In der Summe wird in dem Buch Lucianos Verbindung zur Unterwelt als eine Geschäftsbeziehung beschrieben, bei der er nur im Notfall auf Gewalt zurückgegriffen hat. Er selbst sah sich als ein Geschäftsmann an, der die schlechte Situation seiner Familie hinter sich lassen wollte, um Geld zu verdienen.

Diese Ansicht taucht auch mehrfach im Buch auf, bereits in seiner Kindheit. Er selbst meinte dazu, dass er nur eine sehr schlechte Bildung genossen habe und seine Bildung auf der Straße fand. Erst später, im Gefängnis, habe er, durch Studium der dortigen Bibliothek, ein breiteres Wissen erlangt. Markant dafür war auch, dass in seiner Familie und in seinem Umfeld nur Italienisch gesprochen wurde und er das Englisch der Straße erlernte, was er später als Nachteil ansah, wenn er mit Menschen konfrontiert wurde, die mehrere Sprachen sprechen konnte und eine fundierte Bildung besaßen.

Das Buch beschreibt dabei nicht nur seine „geschäftlichen Aktivitäten“, sondern geht auch auf seine Beziehungen zu Freunden, Frauen und der Gesellschaft ein, wie auch auf seine Gerichtsverfahren und das Verhältnis zu den Behörden in seinen Aufenthaltsländern.

Wer ein Buch in der Form einer Biographie sucht, die nicht nur auf die organisierte Kriminalität, sondern auch auf die Menschen und die Gesellschaft eingeht, ist hier an der richtigen Stelle gelandet. Zu beachten ist allerdings, dass der Wahrheitsgehalt, wie meist in Autobiographien, nicht als gesichert angesehen werden kann.

Veröffentlicht in Bücher, Geschichte, Politik und verschlagwortet mit , , .

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert