12 Rules of Life von Jordan B. Peterson

Bei dieser Monographie handelt es sich nur vordergründig um ein Buch für die Lebensberatung. Im Grunde ist es eher ein Ratgeber für den Umgang mit sich selbst und der eigenen Einstellung zum Leben.

Jordan B. Peterson ist dabei dafür bekannt, eher eine konservative Linie zu vertreten, die den etablierten, eher linken politischen Ansichten, nicht entspricht, was ihm auch immer weiter Kritik erbringt. Ich persönlich vertrete dabei die Auffassung, dass man Autoren aller politischen Richtungen lesen sollte, um eine neutrale bzw. ausgewogene Sichtweise zu erhalten. Oder anders formuliert, wie es Mark Twain, sinngemäß übersetzt, ausdrückte: „Immer, wenn man beginnt, die Meinung der Mehrheit zu teilen, ist es an der Zeit sich zu besinnen.“

In diesem Sinne sind die Meinungen von Autoren, die nicht den Mainstream teilen, sicher die wertvollsten Werke, die man lesen sollte.

Das Buch besteht, ohne die Anlagen, aus 372 Seiten, wobei ich hier das englische Original gelesen haben, was ich jedem empfehlen würde, man die Originalsprache des Autos spricht, da jeder Übersetzung immer eine Interpretation ist, sodass man den Text, in der Übersetzung, immer in der Interpretation des Übersetzers zu Gesicht bekommt und nicht das unverfälschte Original des Autors. Nicht umsonst nennt man Dolmetscher im Englischen interpreter.

Das Buch selbst besteht im Grunde aus 12 Kapitel, welche sich auf die 12 Regeln beziehen. Die einzelnen Regeln beziehen sich im Grunde darauf, dass man sich seiner Selbst bewusst sein soll. Dass es wichtig ist, sich der eigenen Wünsche und Unzulänglichkeiten bewusst zu werden und sich nicht mit Selbsttäuschungen zu belasten.

Das Buch spart auch Schmerzen und Leiden nicht aus und verweist dabei auf die Bibel und die buddhistische Philosophie, die bereits erkannt haben, dass das Leben eben auch Leid ist und dass gerade der Umgang mit dem unvermeidlichen Leid im Leben das Maß an Zufriedenheit bestimmt.

Kritik wird dabei auch am Mainstream in der Gesellschaft geübt, etwas auch daran, dass entgegen der verbreiteten Auffassung, Männer keineswegs in der Gesellschaft dominant sind und dass auch ein Matriarchat keines Wegs zu einer friedlichen Gesellschaft führt.

Auch übt der Autor Kritik daran, dass Männer immer mehr wie Frauen erzogen werden, obwohl Frauen selbst es sind, die dann eher die maskulinen Männer suchen und verwundert darauf reagieren, kaum noch solche zu finden.

Eine starke Kritik übt er auch daran, dass weite Teile der Wissenschaft bereits heute von Frauen dominiert werden, obwohl immer noch das Narrativ von der Benachteiligung der Frauen im Wissenschaftsbetrieb gepflegt wird.

Ich selbst fand die Lektüre dabei sehr angenehm und auch, mit der großen politischen und gesellschaftlichen Bandbreite, sehr anregend.

Wer hier also keinen Lebensberater im engeren Sinne sucht, sondern nach einem Buch, welches einen durch Kritik an der eigenen Wahrnehmung zu einem besseren Umgang mit der eigenen Umwelt führt, hier ist sicher richtig.

Das Werk ist derzeitig für rund 13,00 Euro im englischen Original bei Amazon verfügbar.

Chat GPT

ChatGPT ist ein fortschrittliches Sprachmodell, das auf der GPT-3.5-Architektur von OpenAI basiert. Es wurde entwickelt, um komplexe Aufgaben im Bereich des natürlichen Sprachverstehens und der Sprachgenerierung zu bewältigen. Das Modell nutzt ein tiefes neuronales Netzwerk mit 175 Milliarden Parametern, das auf einem umfangreichen Korpus von Textdaten trainiert wurde.

ChatGPT kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, von der Unterstützung bei der Texterstellung bis hin zur Beantwortung von Fragen und dem Lösen von Problemen. Es kann in Chatbots, Sprachassistenten, Übersetzungstools und anderen KI-gesteuerten Anwendungen verwendet werden.

Ein herausragendes Merkmal von ChatGPT ist seine Fähigkeit, menschenähnlichen Text zu generieren. Es kann auf eine breite Palette von Themen reagieren und versteht komplexe Anfragen und Anweisungen. ChatGPT ist in der Lage, Kontext zu erkennen und kohärente Antworten zu geben, wodurch es für Dialoge und interaktive Konversationen gut geeignet ist.

Das Modell hat jedoch auch seine Grenzen. Es kann dazu neigen, ungenaue oder irreführende Antworten zu generieren, insbesondere bei Fragen, die Fachwissen erfordern oder komplexe ethische oder moralische Aspekte beinhalten. Zudem besteht die Gefahr von Bias, da das Modell auf den Daten basiert, mit denen es trainiert wurde, und diese Daten selbst ungleichmäßig sein können.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, ChatGPT kritisch zu nutzen und seine Antworten zu überprüfen. Bei komplexen Aufgaben oder wichtigen Entscheidungen sollte man sich nicht ausschließlich auf die generierten Antworten verlassen, sondern zusätzliche Quellen und Fachwissen hinzuziehen.

Insgesamt ist ChatGPT ein leistungsfähiges Werkzeug, das das Potenzial hat, menschenähnlichen Text zu generieren und in verschiedenen Anwendungen eingesetzt zu werden. Es ist jedoch wichtig, seine Grenzen zu beachten und eine angemessene Überprüfung der generierten Inhalte durchzuführen, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.

ChatGPT – Die Künstliche Intelligenz für das Gespräch

ChatGPT ist eine fortschrittliche Künstliche Intelligenz (KI), die auf der GPT-3.5-Architektur von OpenAI basiert. Diese mächtige Technologie ermöglicht es, mit Menschen in natürlicher Sprache zu interagieren und komplexe Aufgaben zu bewältigen. ChatGPT kann als persönlicher Assistent, Tutor, Übersetzer und vieles mehr fungieren. Es wurde entwickelt, um menschenähnliche Unterhaltungen zu führen und nützliche Informationen bereitzustellen.

Die Fähigkeiten von ChatGPT sind beeindruckend. Es kann Fragen beantworten, Texte verfassen, kreative Geschichten erzählen und sogar Code schreiben. ChatGPT basiert auf einem umfangreichen Training mit großen Mengen an Textdaten aus dem Internet. Dadurch hat es ein breites Wissen über verschiedene Themen und kann sich an unterschiedliche Gesprächssituationen anpassen. Es ist in der Lage, kontextbezogene Antworten zu generieren und auf Anfragen mit hoher Präzision zu reagieren.

ChatGPT hat das Potenzial, viele Bereiche des menschlichen Lebens zu verbessern. Im Bildungsbereich kann es als persönlicher Tutor fungieren und Schülern bei ihren Hausaufgaben und Lernprozessen helfen. Es kann komplexe Konzepte erklären und zusätzliche Ressourcen bereitstellen, um das Verständnis zu vertiefen. Im Kundenservice kann ChatGPT als virtueller Assistent eingesetzt werden, um häufig gestellte Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Es kann auch in der Medizin eingesetzt werden, um Diagnosen zu unterstützen und medizinisches Fachwissen bereitzustellen.

Obwohl ChatGPT eine beeindruckende KI-Technologie ist, hat sie auch ihre Grenzen. Manchmal kann sie falsche oder ungenaue Informationen liefern, insbesondere wenn sie mit ungenauen oder vagen Anfragen konfrontiert wird. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben und die generierten Antworten zu überprüfen, insbesondere bei sensiblen oder sicherheitsrelevanten Themen.

Die Ethik von ChatGPT

Die Entwicklung und Nutzung von ChatGPT wirft ethische Fragen auf, die sorgfältig betrachtet werden müssen. Es besteht das Risiko, dass die Technologie missbraucht wird, um Desinformation zu verbreiten, Manipulationen durchzuführen oder menschliche Interaktionen zu ersetzen. Es ist wichtig, klare Richtlinien und Kontrollmechanismen zu implementieren, um sicherzustellen, dass ChatGPT verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz der Privatsphäre. Da ChatGPT auf großen Mengen an Textdaten trainiert wird, besteht die Möglichkeit, dass vertrauliche Informationen in die falschen Hände geraten. OpenAI hat Maßnahmen ergriffen, um die Privatsphäre zu schützen und persönliche Daten zu anonymisieren. Dennoch ist es entscheidend, dass Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsvorkehrungen kontinuierlich verbessert.

Übrigens, falls Sie es nicht gemerkt haben, diesen Text hat die künstliche Intelligenz von ChatGPT geschrieben. 😉

Star Trek: Resurgence

Als ein großer Fan von Star Trek, habe ich mich bereits seit längeren nach einem neuen Spiel aus meinem Lieblings Sci-Fi-Universum gefreut.

Bei dem Spiel handelt es sich um ein Action-Rollenspiel im Stil von Detroit: Become Human. Die Grafik ist insgesamt eher im aktuellen Mittelfeld der Spielewelt angesiedelt. Man spielt im Grunde zwei Charaktere, jeweils abwechselt. Zum Einen spielt man den ersten Offizier des Schiffes, der sich mit Diplomatie, der Beziehung zum Captain und der Mission als ein Ganzes beschäftigen muss. Zum Anderen spielt man einen Ingenieur, im Stil von Chief O’Brien, der sich den alltäglichen Aufgaben und Katastrophen beschäftigen muss.

Was beim Spiel besonders auffällt, ist die gute Musik, die einen sofort wieder in der Star Trek Universum zieht. Zudem tauchen im Spiel auch bekannte Charaktere auf, wie etwa Spock und Riker. Der Plot des Spiels bezieht sich dann auch auf Schiffe und Ereignisse, die aus den Serien bekannt sind, sodass man sich ständig an die guten alten Zeiten aus TNG erinnert fühlt.

Die Steuerung ist eher indirekt und besteht aus kleineren Mikrospielen, die etwa die Einstellung der Sensoren simulieren, oder beim Planen einer Warproute. Direkt am Anfang werden auch bekannte Schiffsmodelle eingeführt, wie die Excelsior-Klasse oder eben die Centaur-Klasse, auf dem die Geschichte angesiedelt ist.

Es gibt Missionen, bei man ein Shuttle steuert, in einem Raumanzug auf der Hülle Arbeiten durchführt oder auch Phasergefechte auf dem Boden. Dies alles findet aber im Rahmen des Rollenspiels, aus der third-person-Perspektive statt.

Ich würde das Spiel allen Fans von Star Trek empfehlen. Auch Personen, die einfach eine gute Geschichte genießen wollen, sei es ans Herz gelegt.

Hinzuweisen ist, dass es derzeitig nur im Epic-Store zu erhalten ist, zu einem Preis von rund 36 Euro.

Technisch ist das Spiel eher auf Konsolen ausgelegt, was man als PC-Spieler auch bemerkt. Ich hatte beim Spielen zwei Abstürze des Spiels, als ich es pausiert hatte. Insgesamt lief das Spiel aber flüssig und ohne Probleme.

Esperanto

Ich bin niemand, der schnell und einfach Sprachen lernt, was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht für Sprachen interessiere.

In meiner Schulzeit habe ich Englisch gelernt und, als jemand, der gerne Computerspiele spielt und ein großer Star Trek Fan ist, habe ich mich auch außerhalb der Schule für diese Sprache interessiert. Englisch ist heute die aktuelle lingua franca, daher die allgemeine Verkehrssprache auf der Welt. Wer heute kein Englisch spricht, ist quasi vom weltweiten Verkehr der Informationen ausgeschlossen. Für deutsche Muttersprachler, wie mich, ist es dabei recht einfach Englisch zu lernen, da Englisch zu den germanischen Sprachen gehört.

In meiner Schulzeit dürfte ich auch nicht Französisch lernen. Bis zum Ende des 1. Weltkrieges war Französisch die lingua franca und ist bis heute die Sprache der Diplomatie. Ich persönlich habe mich immer sehr schwergetan, Französisch zu lernen. Nicht umsonst gilt Französisch bis heute als eine der am schwersten zu erlernen Sprachen.

Ein großer Nachteil aller natürlichen Sprachen ist dabei, dass sie sich über Zeit entwickelt haben, mit etlichen Ausnahmen im Vokabular und in der Grammatik. Auch werdend die Sprachen von den jeweiligen Nationalstaaten in die Welt getragen, so kommt die Dominanz der englischen Sprache vom British Empire und später, bis in die heutige Zeit, von der Dominanz der USA in der Welt, sowohl kulturelle, wirtschaftlich und militärisch.

Im Gegensatz zu den natürlichen Sprachen existieren noch die Plansprachen. Sie basieren auf dem Gedanken, die Unregelmäßigkeiten der natürlichen Sprachen zu eliminieren, sodass z.B. alle Verben regelmäßig sind, die Zeitformen einheitlich gebildet werden oder alle Substantive auf dem gleichen Buchstaben ändern. Diese Vereinfachungen dienen dazu, dass die Sprachen einfach erlernt werden können, von allen Menschen auf der Welt, sodass niemand, allein aufgrund der Geburt, einen Vorteil bei der Kommunikation haben.

Esperanto wurde dabei bereits im 19. Jahrhundert entwickelt und, wie sie oft, aus Bedarf heraus. Esperanto bedeutet dabei, im Übrigen, in Esperanto selbst Hoffnung. Ludwik Lejzer Zamenhof ist der Entwickler des Esperanto, stammt aus Polen und war ständig einem Sprachgewirr aus Deutsch, Russisch und Polnisch ausgesetzt und suchte nach einer Möglichkeit eine gemeinsame Sprache für alle diese Muttersprachler zu entwickeln. Aus diesem Gedanken heraus spricht man bei Plansprachen auch gerne von Brückensprachen, die eben die Kluft zwischen verschiedenen Muttersprachen überbrücken sollen.

Neben Esperanto existieren noch diverse weitere Plansprachen, jedoch gilt sie allgemein als die erfolgreichste künstliche Sprache und es gibt sogar Muttersprachler des Esperantos, da es von den Eltern auch an die Kinder weitergegeben wird.

Das Besondere am Esperanto ist dabei, dass es meist von den Menschen als erste Sprache freiwillig gelernt wird, anders als z.B. Englisch oder Französisch, welches, meist unter Zwang, in die Köpfer der Kinder gefüllt wird. Ein Vorteil von Esperanto ist, dass es seine Vokabeln aus dem Deutschen, Englischen, Lateinischen und Russischen entnimmt, sodass die Sprecher von Esperanto auch Begriffe aus diesen Sprachen im Alltag erkennen.

Man schätzt, dass heute ca. 2 Millionen Menschen Esperanto sprechen. Auch existieren ca. 2 Millionen Bücher aus Esperanto.

Etwas, was man auch nicht unterschätzen darf, ist der Fakt, dass Esperanto-Sprecher das erste Mal tatsächlich die Grammatik einer Sprache verstehen und anwenden können, was sie dann auch auf andere Sprachen übertragen kann.

In diesem Video, von ca. 6 Minuten, lernt man die gesamten Grundlagen des Esperantos, ein Traum für jeden Schüler, der sich gerade durch Französisch quält ;).

Das Paulus Evangelium von Wolfgang Hohlbein

Ich habe seit langem mal wieder zu einem Buch von Wolfgang Hohlbein gegriffen. Seit ich „Die Elfen“ aus seiner Feder gelesen hatte, was bereits 10 Jahre her sein dürfte, habe ich den Autor etwas aus den Augen verloren.

Zu diesem Buch bin ich mehr dadurch gekommen, dass ich über den Titel gestolpert bin, da ich mich, für Geschichte interessiere und der Titel einen interessanten, wenn auch fiktiven, Bezug zur katholischen Kirche vermuten ließ.

Enttäuscht hat mich das Werk in keiner Weise. Ich kannte Hohlbeins Art, durch eine dichte Beschreibung der Umgebung und der Personen die Leser in der Geschichte einzufangen. Er verbindet dabei die Handlung im Buch mit historischen Ereignissen, sodass darauf eine Art historischer Phantasyroman wird, in dem historische Gegebenheiten und Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte verwoben werden. Der große Vorteil dabei ist, dass man die Grenze zwischen Fakt und Fiktion kaum wahrnimmt, wenn man sich mit dem Thema nicht vertieft beschäftigt.

Die Rahmenhandlung ist relativ schnell erzählt: Ein Hacker entwickelt ein Programm und dringt dabei in ein Computersystem des Vatikans ein, aus dem sich ergibt, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben ist, sondern die Auferstehung eine Lüge war und Jesus, als Petrus, den Vorfall überlebt hat. Die Hacker sind dabei junge Studenten, die in das Visier eines Kardinals der Kirche geraten, der die gestohlenen Daten zerstören will, während Geheimdienste das Programm für ihre Zwecke an sich reißen wollen. Diese Parteien treten dabei in komplizierte Interaktionen, die dazu führen, dass viele der Akteure sterben und eine klare Linie zwischen Gut und Böse nicht mehr erkennbar ist. Dies alles wird dann von Hohlbeins Fähigkeit umschlossen, die Situationen wie ein Gemälde im Kopf des Lesers auszubreiten.

Die insgesamt 703 Seiten des Buches waren für mich sehr kurzweilig. Gerade für historisch interessierte Leser kann ich das Buch nur wärmsten empfehlen. Es ist dabei durchaus mit Bestsellern wie Sakrileg vergleichbar.

Aufgrund der Tatsache, dass es etwas älter ist, ist es teilweise, in gebundener Auflage, für 5 Euro zu erhalten.

Atzendorfer Chronik von Samuel Benedikt Carsted

Als jemand, der in der Gemeine Atzendorf aufgewachsen ist und Geschichte studiert hat, war ich natürlich an diesem Werk interessiert.

Das Werk ist aktuell nicht verfügbar, sondern liegt nur als antiquarisches Werk vor. Der Druck stammt aus dem Jahr 1928 und war das Ergebnis einer Historikerkommission, die die kirchliche Chronik des Pfarrers Carsted auswertet und erstmalig in einer gedruckten Form publizierte. Zu erwähnen ist, dass der Druck in Fraktur erfolgte, sodass die interessierten Leser sich an dieses Schriftbild gewöhnen müssen.

Das Werk selbst wurde im 17. Jahrhundert verfasst und beschreibt die Geschichte des Ortes dieser Zeit, vor allem des Siebenjährigen Krieges, in dem der Autor als Feldgeistlicher tätig gewesen ist. Das Werk besteht daher etwa zur Hälfte aus einer Beschreibung des Kriegsgeschehens, vornehmlich in Schlesien und nur im restlichen Teil aus einer Beschreibung des Ortes Atzendorf und seiner Geschichte.

Interessant ist dabei insbesondere die Beschreibung der Lebensweise der Personen im Ort, der Benennung der Namen der Einwohner und auch die Beschreibung der Orte in der Umgebung und die Zerstörung des Ortes im Dreißigjährigen Krieges.

Sehr ausführlich werden etwa die Feierlichkeiten und Angewohnheiten bei einer Hochzeit beschrieben. Auch findet die Mode der Zeit eine starke Erwähnung, die damals bereits als teilweise dekadent beschrieben wird.

Der Autor fügt auch eine Beschreibung der Landwirtschaft und des Gaststättenwesens ein und beschreibt auch in einer ausführlichen Art und Weise, wie er selbst der Landwirtschaft nachgeht und welche Gewinne der Pfarrei und die anderen Einwohner aus ihrer Tätigkeit ziehen.

Hinweise auf die Beziehungen zur Obrigkeit in Magdeburg und die Beziehungen zu den umliegenden Kirchen werden ebenfalls gegeben.

Der Druck umfasst, nach eigener Angabe, nicht die komplette Chronik, da bereits beim Druck einige Teile verloren gegangen waren.

Ich würde das Werk für Leute empfehlen, die gerne eine Quelle aus der Zeit lesen wollen und eine Beziehung zu den Orten in der Gegend haben. Für andere Personen dürfte die starke Fokussierung auf Atzendorf und seine Umgebung eher weniger interessant sein und sie dürften mit einem allgemeinen Werk besser bedient sein.

Gänswein, Georg, Nichts als die Wahrheit, Freiburg im Breisgau, Herder Verlag, 2023

Das von Georg Gänswein verfasste Buch, hier in der deutschen Übersetzung der italienischen Originalausgabe, spiegelt die Sicht des Autors auf das Leben von Joseph Ratzinger bzw. des späteren Papst Benedikt XVI. wider. In den gute 310 Seiten wird das Leben von Joseph Ratzinger dargestellt, natürlich mit einem besonderen Focus auf seine spätere Tätigkeit als Erzbischof, Kardinal und Papst.

Interessant an dem Werk ist primär die Sichtweise von Gänswein auf den Papst und seine persönlichen Einblicke. Man sollte sich natürlich nicht darüber täuschen, dass der Autor, aufgrund seiner persönlichen Beziehung zum Papst, kein objektives Urteil abgeben kann, was er in dem Werk aber auch nicht zu überdecken versucht. Es klingt immer wieder die Bewunderung für den späteren Papst an, der für Gänswein auch eine Autorität und ein Lehrer gewesen zu sein scheint.

Wenn er sich zu Vorgängen im Pontifikat von Benedikt XVI. äußert, schwingt dieses Vertrauen und eine gewisse Verteidigungshaltung gegenüber dem Papst mit, sodass, rein objektiv, die persönliche Zuneigung und die geschilderten Tatsachen sich nicht immer klar voneinander trennen lassen.

Zwar betont er in dem Werk sehr, dass er sich um einen Ausgleich mit dem Nachfolger Benedikts, Papst Franziskus, bemüht hat, er lässt dabei aber auch immer eine gewisse Differenz und Ferne anklingen.

Die Beschreibung zur Tätigkeit von Joseph Ratzinger in den Glaubenskongregation, der früheren Inquisition, bei der Gänswein und der spätere Papst sich kennenlernten, wie auch die privaten Gespräche und die Beschreibung des Lebens Ratzingers nach seinem Rücktritt als Papst, verschaffen aber angenehme Einblicke, die in dieser Form von einer anderen Person nicht gegeben werden können.

Wenn man bereit ist, sich mit einer gewissen Nähe und Subjektivität des Verfassers abzufinden, ist das Werk ein angenehm zu lesendes Opus, welches historisch Interessierten, und damit nicht nur Katholiken, einen wertvollen Einblick hinter den Schleier des Vatikans bietet.

Gerade auch die Ausführungen zu den Gründen des Rücktrittes von Benedikt XVI. bestätigen, so die Ausführungen im Buch, nochmals die Verlautbarungen, dass er aus gesundheitlichen Gründen vom Amt zurückgetreten ist.

Auch der kurze Exkurs zur Wahl Ratzingers zum Papst ist interessant zu lesen, auch wenn er wenig neues zur Thematik enthält.

Das Buch ist beim Herder-Verlag zum Preis von 28,00 Euro zu erhalten.

Wieser, Raimund, Praxis des Bußgeldverfahrens, 9. Auflage, Heidelberg, rehm Verlag, 2021

Jeder Praktiker aus dem Bereich des Bußgeldverfahrens dürfte den Namen Wieser bereits gehört haben. Das Buch gilt als Standardwerk auf dem Gebiet, gerade für die tatsächlichen Anwender der Rechtsmaterie, unabhängig von Theorie und Unterricht, was nicht bedeutet, dass die Ausführungen dort weniger wertvoll sind.

Am Beginn steht allerdings die Erkenntnis, dass der Autor das Buch aus seiner Sicht als Richter geschrieben hat. Auch wenn es eine große Nähe zu Praxis aufweist, schimmert auch immer wieder die Sicht des Richters durch, die sich mit der Praxis in den Ämtern, gerade den Kommunen, nicht immer vollständig deckt. Gerade kleinere Kommunen verfügen weder über die Menge des nötigen Personals, noch über die fachliche Tiefe bei den meist mit zahlreichen Aufgaben befassten Mitarbeitern, um die Materie in der Tiefe zu durchdringen, die Wieser verlangt oder erwartet.

Der große Vorteil des Buches wird direkt auf Seiten XI bis XIII am Beginn des Buches zusammengefasst, die große Nähe zur Praxis in der Form von etlichen Musterbescheiden und Musterschreiben, die den Anwender die große Mühe ersparen, sich selbst rechtssichere Schreiben entwickeln zu müssen. Hier ist der obige Nachteil nunmehr ein Vorteil da der Autor seine Sicht als Richter einbringen kann, um die Bescheide, in der Form zu verfassen, die er als Richter in einem Verfahren auch von den Verwaltungsbehördne erwartet.

Das Buch an sich gliedert sich, logischen Aufbai eines Bußgeldverfahrens folgend, in die Einleitung, die Ermittlung, den Erlass des Bußgeldbescheides und die Vor- bzw. Zwischenverfahren und das Verfahren vor dem Gericht. Auf über 800 Seiten wird das Verfahren detailliert beschrieben und es wird aktuelle Rechtsprechung referiert, wie auch die direkte Anwendung in spezifischen Fällen, etwa wenn der Betroffene nicht auffindbar ist.

Die verwendeten Grafiken sind sparsam im Buch verstreut und erleichtern den Überblick.

Ich würde das Werk eher für die Praxis empfehlen, Studenten sind von der schieren Masse der (Detail-)Informationen eher überfordert.

Es handelt sich auch um ein Lesebuch, dass man, wenn man in der Praxis damit befasst ist, durchaus vom Anfang bis zum Ende ducharbeiten sollte.

Der aktuelle Preis von rund 50,00 Euro ist für die gebotenen Informationen mehr als gerechtfertigt. Im Grunde gehört das Buch auf jeden Schreibtisch einer Verwaltungsbehörde, wenn man sich dort ernsthaft mit dem Thema Ordnungswidrigkeiten befassen will.

Zitate

Als großer Freund von wikimedia möchte ich hier, vor allem aus Gründen der „Relevanz“, eine eigene kleine Sammlung von Zitaten anlegen, die mir persönlich gefallen. Sie haben hier keine spezielle Anordnung, sind aber von mir aus möglichst genau zitierten Werken entnommen, sodass sie entsprechend überprüfbar sind.

Ich wünsche daher Spaß beim Stöbern. 😉

„I cite Wikipedia because is collectively written and edited and, therfore, the perfect place to find accepted wisdome“ – Jordan B. Peterson, 12 Rules for life, Radom House Canada, S. 114 -> frei übersetzt: Ich zitiere Wikipedia, weil Sie kollektiv geschrieben ist und damit der Perfekte Platz ist, um akzeptierte Wissen zu finden. / Je cite Wikipédia car il est écrit et édité collectivement et, par conséquent, l’endroit idéal pour trouver la sagesse acceptée / Mi citas Vikipedion ĉar estas kolektive skribita kaj redaktita kaj, do, la perfekta loko por trovi akceptitan saĝon.

: „No tree, it is said, can grow into heaven unless its roots reach into hell. Carl Gustav Jung, zitiert nach: Jordan B. Peterson, 12 Rules for life, Radom House Canada, S. 180 -> frei übersetzt: „„Kein Baum, so heißt es, kann in den Himmel wachsenwenn seine Wurzeln nicht in die Hölle reichen.“ / „Aucun arbre, dit-on, ne peut pousser jusqu’au paradis si ses racines n’atteignent pas l’enfer.“ / „Neniu arbo, laŭdire, povas kreski en la ĉielon, se ĝiaj radikoj ne atingas la inferon.“

„When someone claim to be acting from the highest principles, for the good of others, there is no reason to assume that the person’s motives, are genuine. People motivated to make things better usually aren’t concerned with changing other people – or, if they are, they take responsibility for making the same changes to themselves (and first).“Jordan B. Peterson, 12 Rules for life, Radom House Canada, S. 290 -> frei übersetzt: „Wenn jemand behauptet, nach höchsten Grundsätzen zum Wohle anderer zu handeln, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die Motive dieser Person echt sind. Menschen, die motiviert sind, Dinge besser zu machen, sind in der Regel nicht daran interessiert, andere Menschen zu verändern – oder, wenn doch, übernehmen sie die Verantwortung dafür, die gleichen Veränderungen an sich selbst vorzunehmen (und zuerst).“ / „Lorsque quelqu’un prétend agir selon les principes les plus élevés, pour le bien des autres, il n’y a aucune raison de supposer que les motivations de la personne sont authentiques. Les personnes motivées pour améliorer les choses ne se soucient généralement pas de changer les autres – ou, si elles le sont, elles prennent la responsabilité de faire les mêmes changements pour elles-mêmes (et en premier). / „Kiam iu asertas, ke ĝi agas laŭ la plej altaj principoj, por la bono de aliaj, ne ekzistas kialo supozi, ke la motivoj de la persono estas aŭtentaj. Homoj instigitaj por plibonigi aferojn kutime ne zorgas pri ŝanĝi aliajn homojn – aŭ, se ili estas, ili prenas respondecon fari la samajn ŝanĝojn al si mem (kaj unue).“

Ad astra per aspera“ – Durch harte Zeiten (Anstrengung) zu den Sternen. – Motto der Sternenflotte der Erde, Star Trek. -> „Through hard times to the stars“ / „À travers les moments difficiles aux étoiles“ / „Tra malfacilaj tempoj al la steloj“

„Sei wie ein Fels an dem sich beständig die Wellen brechen!“ – Marc Aurel -> „Be like a rock on which the waves are constantly breaking!“ / „Soyez comme un rocher sur lequel les vagues se brisent sans cesse !“ / „Estu kiel roko, sur kiu la ondoj senĉese rompiĝas!“

„Wer unter einer Last fällt, wird nur schwerlich mit der Last aufstehen“ – Johannes vom Kreuz -> „Whoever falls under a burden will find it difficult to get up with the burden“ / „Celui qui tombe sous un fardeau aura du mal à se relever avec le fardeau“ / „Kiu falos sub ŝarĝon, estos malfacile leviĝi kun la ŝarĝo“

„Was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker“ – Friedrich Nietzsche -> „What doesn’t kill him makes him stronger“ / „Ce qui ne le tue pas le rend plus fort“ / „Kio ne mortigas lin igas lin pli forta“

„Erst durch Freiheit – wenn man sie denn nutzt – verwirklicht man sich selbst, im Gelingen oder auch im Scheitern.“ – Timm, Uwe -> „Only through freedom – if you use it – do you realize yourself, whether you succeed or fail.“ / „Ce n’est que par la liberté – si vous l’utilisez – que vous vous réalisez, que vous réussissiez ou échouiez.“ / „Nur per libereco – se vi uzas ĝin – vi realigas vin mem, ĉu vi sukcesas aŭ malsukcesas.“

„Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.“ – René Descartes -> „Anything that is merely probable is probably false.“ / „Tout ce qui est simplement probable est probablement faux.“ / „Ĉio, kio estas simple verŝajna, verŝajne estas falsa.“

Die DO IT YOURSELF RENTE von Marco Lücke und Stefan Loibl

Gelesen habe ich dieses Buch, als Ergänzung zum youtubekanal von immocation.

Wenn man sich für Immobilien als Geldanlage, primär als Einnahmequelle durch Mieten auf lange Sicht, interessiert, ist man zum Einstieg mit diesem Buch und auch dem Kanal auf www.youtube.de gut bedient.

Man sollte aber keine detaillierten Anleitungen oder Muster im Buch erwarten. Es handelt sich eher um eine kurze Einführung in die Thematik, mit Hinweisen auf die Finanzierung, die Auswahl der Immobilien und die Besichtigungen, wie auch die Gespräche vor Ort.

Tipps für die Steuer und die Absetzung von Kosten bei der Vermietung werden kurz gegeben, ersetzen aber keine intensive Beschäftigung mit der Problematik.

Kurzum: Als eine erste Einführung und zum „Lust bekommen“ auf die Thematik ist das Buch geeignet, einen Einkaufs- oder Vermietungsführer sollte man aber nicht erwarten.

Positiv ist, dass das Buch logisch aufgebaut ist. Es beginnt mit einer Einleitung, dass die Einnahmen aus Immobilien die Einnahmen aus Aktien oder andere Anlageformen übersteigen kann. Es wird dann auch auf die Finanzierung durch Fremdkapital eingegangen, die eine starke Hebelwirkung entfaltet, da man nur wenig eigenes Kapital einsetzen muss, muss hohe Mieteinnahmen zu erzielen.

Die Risiken, die durch eine 100-prozentige Finanzierung einer Immobilie entstehen können, etwa der Ausfall der Mietzahlungen, werden zwar angesprochen, treten aber hinter der Betonung der Vorteilung deutlich zurück, hier wäre eine etwas ausgewogene Darstellung sicher angezeigt gewesen.

Die angebotenen Checklisten und Berechnungshilfen werden im Buch erläutert und sind auch auf der Website verfügbar, welche man sich aber auch, mit etwas Interesse an der Materie, selbst erstellen kann.

Die vorgestellten Konzepte zur Bewertung von Immobilien sind nachvollziehbar und hilfreich, allerdings auch primär für Menschen, die sich dem Thema zu ersten Mal nähern.

Ich würde das Buch dennoch empfehlen, wenn man erstmalig in die Materie einsteigt, man sollte aber auch die Videos der Anbieter mit einbeziehen und sich selbst weiter zur Thematik informieren.

Für derzeitig 19,00 Euro bei Amazon zu erwerben, ist das Buch sehr lesenswert.