Zu mir

Wie der Titel meine Seite bereits verrät, ist mein Name Andreas Ferkau. Ich bin Jahrgang 1982 und wurde in Magdeburg geboren.

Ich habe, seit dem Jahr 2000, bei der Landeshauptstadt Magdeburg, meinen Dienst verrichtet. Seit Mai 2023 bin ich nunmehr hauptamtlicher Dozent am SIKOSA e.V in Magdeburg.

Ich habe eine Weiterbildung zum Verwaltungsfachwirt am SIKOSA e.V. erfolgreich absolviert.

Nebenberuflich habe ich mich im Rahmen eines Fernstudiums an der Fernuniversität in Hagen zum Bachelor of Arts weitergebildet.

Ich interessiere mich hauptsächliche für die Bereiche Geschichte, Politik, Computer(-spiele) und bastele auch gerne am PC herum.

Literarisch interessiert mich zusätzlich Fantasy und Science-Fiction, und, wie sollte es anders sein, wenn man am Schrein der Wissenschaft betet, bin ich ein Trekkie.

Ich bin seit einigen Jahren nebenberuflich beim KBW in Berlin und an diverse anderen Institutionen, als Dozent, tätig.


In beiden Fällen liegt der Schwerpunkt meiner Tätigkeit im Bereich des Verwaltungsrechtes, insbesondere im Bereich der Gefahrenabwehr, des Gewerberechtes und der Schwarzarbeitsbekämpfung.

Für Rückfragen stehe ich immer gern zur Verfügung.

Gruß

Andreas Ferkau

Hinweis: Meine Seminare finden Sie auf folgenden Webseiten: SIKOSA und KBW.

Schöneberger, Christoph und Sophie: Die Reichsbürger

In Vorbereitung für ein Seminar zu diesem Thema habe ich dieses Werk, als aktuelle Ausarbeitung, gelesen. Es ist mit 139 Seiten Fließtext kompakt, gut und flüssig geschrieben.

Die beiden Autoren geben einen Überblick über die Verhaltensweisen von sogenannten „Reichsbürgern“ und deren Gedankenwelt und stellen Verbindungen zu aktuellen Gruppierungen und Ereignissen her.

Einige der Gedankenkonstrukte der „Reichsbürger“ werden angesprochen, vor allem deren starke Ablehnung des derzeitigen Staatsgebildes. Die Autoren kommen dabei zu dem Schluss, dass „Reichsbürger“ nicht pauschal als Verrückte eingeordnet werden können, sondern es ein breites Spektrum an verschiedenen Ansichten und Auswüchsen in dieser Szene gibt.

Interessant an diesem Werk ist, dass die verschiedenen Gruppierungen, wie Königreiche, Reichsregierungen und Selbstverwalter, anhand von aktuellen Beispielen referiert werden und man eine Vorstellung davon erhält, wie diese Menschen die Welt sehen und sich in dieser verorten.

Wichtig ist dabei auch die Feststellung, dass sich die „Argumente“ der „Reichsbürger“ zwar juristisch schnell entkräften lassen, dass dies aber nicht ausreicht, um andere Menschen von der Richtigkeit der Rechtsordnung zu überzeugen. Die Rechtsordnung lebt davon, dass die Masse der Menschen an diese glaubt, ihre Gerechtigkeit, Verbindlichkeit und deren Funktionsfähigkeit. Genau hier setzen „Reichsbürger“ aber an und wollend den Glauben an die Verbindlichkeit des Staates, des Rechtes und der Verwaltung unterwandern.

Grund dafür ist meist, dass man im eigenen Leben, sozial und wirtschaftlich, gescheitert ist, was man natürlich nicht sich selbst zu schreiben kann und will, sondern dies auf Verschwörungen, den „Deep State“ und die jüdische Weltverschwörung schiebt, deren Opfern man geworden sei, damit man selbst keine Verantwortung für das eigene Scheitern tragen muss.

Insgesamt ein sehr kurzwelliges, aber auch anspruchsvolles Buch, welches für 18,00 Euro im Buchhandel erhältlich ist.

Wilking, Dirk (Hrsg.) Reichsbürger

Eine Thematik, die mich bereits in der Praxis, seit über 10 Jahren, beschäftigt, ist das Thema der sogenannten Reichsbürger. 

Das vorliegende Buch fasst die Entwicklungen in der Praxis gut zusammen, mit einem Focus auf den Bereich des Landes Brandenburg. Die Autoren gehen dabei auf verschiedene Erscheinungsformen ein und betonten auch die Unterschiede, die in dieser „Bewegung“ erkennbar sind. Leider sind die Anhänger dieses, man möchte schon fast sagen: Glaubens, keine einheitliche Gruppierung. Was sie zumeist eint, ist ein gewisses Scheitern des eigenen Lebens, finanzieller Druck und die Flucht in eine Phantasiewelt, in der sie sich selbst als Anführer, Minister und Reichskanzler sehen, in denen sie, endlich, nach den Enttäuschungen in ihrem wahren Leben, mal den Ton angeben.

Das Werk schafft es dabei, zwischen dem theoretischen Ansatz und der praktischen Anwendung zu vermitteln, wenn es die vermeintlichen Rechtsgrundlagen der Reichsbürger enttarnt, aber auch vor deren tatsächlichen Auftreten und Methoden warnt, die primär darauf ausgerichtet sind, die Behörden lahmzulegen. Das Buch verschweigt dabei auch nicht, dass die sogenannten „Selbstverwalter“, also Personen, die ihre Wohnung oder ihr Haus zu einem eigenen Staat, meist einem Fürstentum, erklären, auch zu Gewalt greifen, wenn man sie in ihrem Wahn nicht ernst nimmt.

Ein separates Kapitel ist dabei der psychologischen Analyse der Reichsbürger gewidmet, die bereits medizinisch Teil bedenkliche Ausprägungen zeigen, die größtenteils, leider knapp, an einer Behandlung nach dem Gesetz über psychisch Kranke vorbeigehen.

Das Werk sei allen Praktikern aus Kommunen und Polizei empfohlen, die sich mit der Thematik, notgedrungen, auseinandersetzen müssen. Gerade auch für Führungskräfte in den Behörden ist eine Kenntnis der hier besprochenen Themen dringend zu empfehlen, da ein falsches Entgegenkommen gerade dazu führt, dass die Szene der Reichsbürger sich immer wieder ausbreitet.

Das Werk kann, gebraucht, für rund 45 Euro, bezogen werden.

The last testament of Lucky Luciano – Martin A. Gosh & Richard Hammer

Das Buch liegt mir im englischen Original in der Fassung von 1975 vor. Ich habe es von einem privaten Käufer aus den USA bezogen, da es in Europa nicht zu erhalten war.

Es umfasst 450 Seiten Fließtext, wobei es weniger eine Autobiographie ist, als vielmehr eine Biographie über Luciano mit einigen Einstreuungen wörtlicher Zitate.

Das Werk beginnt mit den Eltern und deren Auswanderung in die USA und beschreibt von der Kindheit bis zum Tod den Lebensweg Lucianos.

Den größten Teil des Werkes nimmt dabei seine Zeit in der organisierten Kriminalität ein, dicht gefolgt von seiner Zeit im Gefängnis, in Kuba und in Italien. Ob die im Buch geschilderten Abläufe etc. der Wahrheit entsprechen, dürfte sich kaum abschließend klären lassen. In der Summe wird in dem Buch Lucianos Verbindung zur Unterwelt als eine Geschäftsbeziehung beschrieben, bei der er nur im Notfall auf Gewalt zurückgegriffen hat. Er selbst sah sich als ein Geschäftsmann an, der die schlechte Situation seiner Familie hinter sich lassen wollte, um Geld zu verdienen.

Diese Ansicht taucht auch mehrfach im Buch auf, bereits in seiner Kindheit. Er selbst meinte dazu, dass er nur eine sehr schlechte Bildung genossen habe und seine Bildung auf der Straße fand. Erst später, im Gefängnis, habe er, durch Studium der dortigen Bibliothek, ein breiteres Wissen erlangt. Markant dafür war auch, dass in seiner Familie und in seinem Umfeld nur Italienisch gesprochen wurde und er das Englisch der Straße erlernte, was er später als Nachteil ansah, wenn er mit Menschen konfrontiert wurde, die mehrere Sprachen sprechen konnte und eine fundierte Bildung besaßen.

Das Buch beschreibt dabei nicht nur seine „geschäftlichen Aktivitäten“, sondern geht auch auf seine Beziehungen zu Freunden, Frauen und der Gesellschaft ein, wie auch auf seine Gerichtsverfahren und das Verhältnis zu den Behörden in seinen Aufenthaltsländern.

Wer ein Buch in der Form einer Biographie sucht, die nicht nur auf die organisierte Kriminalität, sondern auch auf die Menschen und die Gesellschaft eingeht, ist hier an der richtigen Stelle gelandet. Zu beachten ist allerdings, dass der Wahrheitsgehalt, wie meist in Autobiographien, nicht als gesichert angesehen werden kann.

Heuer, Hans: 3.500 Tage Unfreiheit

Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um die Autobiographie des Autors, der hier seine Kriegserlebnisse im Zweiten Weltkrieg beschreibt. Als Besonderheit legt er dabei aber kaum bis keinen Wert auf die militärischen Ereignisse, sondern beschreibt hauptsächlich die Eindrücke, die er, als einfacher Soldat, von den Geschehnissen hat.

Die Beschreibung der militärischen Ereignisse tritt dabei nur als Rahmenhandlung auf, während er vor allem die Ausbildung, das Leben und die Ereignisse außerhalb der direkten militärischen Einsätze beschreibt.

Seinen eigenen Angaben nach, basiert das Werk auf seinen Aufzeichnungen und Erinnerungen, wobei er einen Teil davon aus dem Gedächtnis rekonstruiert, da er in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft Teile seiner Aufzeichnungen verloren hat.

Die direkte Zeit im militärischen Einsatz macht dabei nur etwa ein Drittel des Buches aus. Der wesentliche Teil besteht aus der Beschreibung der Zeit in der Kriegsgefangenschaft. Am Ende lässt er noch eine Betrachtung der heutigen Situation folgen, indem er auf die einfache Lebensweise der sowjetischen Bevölkerung in den 1940er- und 50er-Jahren verweist und die starke Verschwendung in den westlichen Staaten in der heutigen Zeit kritisiert.

Insgesamt kritisiert er auf der deutschen Seite die starke Orientierung hin zu einem Perfektionismus, während er auf der sowjetischen Seite einen Hang zu Improvisation ausmacht.

Aus der Gefangenschaft berichtet er vor allem über den Hunger, die Entbehrungen und die harten Arbeiten in den ersten Jahren, wobei sich die Lebensumstände der Gefangen mit der Zeit verbessert haben. Als Konsequenz sinniert er darüber, dass die sowjetische Bevölkerung sehr genügsam ist, während er, gerade die heutige, westeuropäische Bevölkerung, als verwöhnt und im Luxus schwelgen sieht, was er aber auch für Deutschland der 1940er Jahre bereits so gesehen hat.

Wer keine „normale“ Kriegsberichterstattung erwartet, sondern die Soldatenzeit aus der Sicht eines einfachen Soldaten sehen will, ist hier an der richtigen Stelle.

Das Buch ist für rund 20,00 Euro im Buchhandel erhältlich.

Teeuwisse, Jo Hedwig, Fake History, Hartnäckige Mythen aus der Geschichte

Das gut 407 Seiten starke Buch aus dem Heyne Verlag ist eine Bereicherung für die Menschen, die nicht immer nur das vermeintliche Allgemeinwissen nachplappern wollen.

Diese „allgemein bekannte Wissen“, welches man sich gerne am Mittagstisch erzählt oder mit dem man vor anderen Menschen glänzt, ist nur allzu oft eine Fehlinformation. Die Autorin nimmt hier 101 „wahre“ Geschichte aufs Korn und belegt, dass dieses „Allgemeinwissen“ unzutreffend ist, später entstand oder bewusst in den Umlauf gebracht wurde, um eine bestimmte Meinung oder Ansicht zu verbreiten.

Das Napoleon klein gewesen sei, Hitler die Autobahnen gebaut habe oder Coca-Cola dem Weihnachtsmann seinen roten Umhang verpasst hat, sind solche Mythen, die sich in der Öffentlichkeit hartnäckig halten.

Die Autorin schreibt dabei sehr offen und locker über diese Erzählungen und lässt auch die Quellen für ihre Informationen erkennen, wenn sie etwa schildert, wie sie das „älteste Photo einer Katze“ geprüft hat.

Die einzelnen Schilderungen sind dabei 1-2 Seiten lang, ausführlicher wird sie nur in wenigen Fällen, sodass die Schilderung dann auch mal 4-5 Seiten umfasst. Insgesamt ist die Länge für die Erläuterung angenehm bemessen und wird anregend erzählt.

Zu den meisten Artikeln sind auch Bilder vorhanden, die einen direkten Bezug zum Text erlauben.

Ein ausführlicher Anhang mit Quellenangaben ist im Buch ebenso vorhanden, wie eine kurze Einführung in die Arbeitsweise der Autorin. Sie beschreibt dort, wie sie Angaben zu ihren Artikeln recherchiert und bereits durch einfache Logik oft Falschmeldungen enttarnt. Etwa, wenn ein Photo angeblich aus dem 16. Jahrhundert stammt, als die Photographie noch gar nicht erfunden war.

Erhältlich ist das Werk derzeitig für 18,00 Euro im Buchhandel.

Schurz, Carl: Lebenserinnerungen

Vorliegend habe ich die zweibändige und gekürzte Ausgabe des Wallenstein Verlages aus dem Jahr 2016 in der zweiten Auflage gelesen.

Bei den Erinnerungen handelt es sich um Aufzeichnungen von Carl Schurz selbst, die er in deutscher und in englischer Sprache verfasst hat, die hier einheitlich in deutscher Sprache wiedergegeben werden.

Die Biographie beginnt dabei mit seiner Kindheit, seiner Familie und seinem Studium und beschreibt auch intensiv die Zeit von 1848 und seine politischen Ansichten. Dieser Teil macht den ersten Band der Biographie aus, der auch seine Immigration nach England und später in die USA enthält.

Der zweite Band legt den Focus dann auf die Zeit in den USA, seine Gespräche mit Lincoln und den Sezessionskrieg sowie den Anfang seiner politischen Laufbahn in den USA, wo der zweite Band dann endet.

Die (Auto-)Biographie ist natürlich sehr aus der Sicht des Autors geschrieben, wobei er in vielen Fällen sehr detailreich seine Eindrücke und Gedankengänge schildert. Vor allem seine Beschreibungen aus der Zeit des Bürgerkrieges, die Berichte zu den Schlachten und den Soldaten und den zwischenmenschlichen Beziehungen sind sehr lesenswert und lenken den Focus weg vom politischen Geschehen mehr hin auf die Ereignisse im Kleinen.

Die Beziehungen zur großen Politik, wie Lincoln, kommen dabei nicht zu kurz. Er beschreibt die Gespräche mit den Größen der Zeit, später auch mit Bismarck und gibt Einblicke in die Themen, die die Zeit bewegten, wie auch den Charakter dieser Persönlichkeiten.

Über seine Familie spricht er nur am Rande, was aber den Fluss der Darstellung sehr zugutekommt, da die Leser wohl eher an den Ereignissen der Zeit interessiert sind.

Positiv fällt auch auf, dass er die allgemeinen Lebensumstände, die Arbeitslage und die Wohnsituationen vor Ort immer wieder beschreibt, was einen Einblick in die Lage der allgemeinen Bevölkerung zulässt.

Gerade für Leser, die an der Geschichte der USA oder primär der deutschen Auswanderer in den USA interessiert sind, dürfte das Lesen sehr lohnenswert sein.

Die Biographie ist im Handel für rund 40,00 Euro erhältlich.

Masala, Carlo, Bedingt Abwehrbereit, Deutschlands Schwäche in der Zeitenwende

Als jemand, der sich sehr für Geschichte und Politik interessiert, sind Sachbücher, wie jenes von Carlo Masala, immer ein besonderes Lesevergnügen, da aktuelle Thema aufbereitet und diskutiert werden. Dies bedeutet natürlich nicht, dass man alle dort geäußerten Meinungen hinnimmt und nicht auch als Fakten dargestellte Informationen prüft, dennoch regt es zum Nachdenken an, was immer ein geistiger Genuss ist.

Das Buch schlägt dabei einen großen Bogen, von der Gründung der NATO über die Verteidigungspolitik im Kalten Krieg und legt seinen Schwerpunkt dann auf die aktuellen Konflikte, vornehmlich jenen in der Ukraine, spricht aber auch den Konflikt im Gazastreifen an.

Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt dabei auf der Verteidigungspolitik Deutschlands bzw. deren Fehlen. Der Autor legt dabei offen, wie sehr sich Deutschland auf den Schutz durch die USA verlässt, ohne ein eigenes, militärisches Potenzial vorzuhalten, welches zur Verteidigung gegen einen Angriff, etwa durch Russland, geeignet wäre.

Als Hauptproblemen werden dabei die fehlende Finanzierung der Bundeswehr benannt, die auch mit dem „Sondervermögen“, nicht ausgeräumt werden, die fehlende politische Strategie und der Unwillen, der Bevölkerung mitzuteilen, dass man in einer kriegerischen und instabilen Welt lebt.

Interessant sind auch die Überlegungen zur Thematik, ob die Deutschen überhaupt wehr willig sind, da man sich an eine „Friedensdividende“ gewöhnt hat, wonach dem Militär, weder in Schule noch in der Gesellschaft, eine tragende Rolle eingeräumt wird.

Die mangelnde Ausrüstung der Bundeswehr, die Weigerung, 2 % des BIP in die Rüstung zu investieren und das fehlende Konzept für die Bundeswehr haben dazu geführt, dass Deutschland heute kaum mehr Kriegsbereit ist.

Allein der Begriff des Krieges wird von der Politik kaum verwendet, auch wenn, wie man in der Ukraine sieht, er von einem auf den anderen Tag zur Realität werden kann. Deutschland hat, auch aufgrund des Zweiten Weltkrieges, eine Grundhemmung, sich über Gewalt und militärische Stärke zu verständigen, die aber für eine wirksame Außenpolitik erforderlich ist.

Der Fakt, dass das diplomatische Gewicht eines Landes gerade auch von der militärischen Stärke abhängt, wird in Deutschland weder gerne gesehen noch anerkannt.

In der Summe ist das Buch dazu geeignet, ggf. das eigene Denken anzuregen und sich auch mit der Situation von Deutschland in der Welt, seine Wirtschaftsmacht und seiner fehlenden Militärmacht zu beschäftigen.

Das Buch ist für 18,00 Euro im Handel erhältlich und umfasst 206 Seiten.

Making it so von Patrick Stewart oder besser bekannt als: Captain Jean-Luc Picard

Als Star Trek Fan, der gerade mit TNG (The Next Generation) aufgewachsen ist, war Captain Picard immer der Held meiner Kindheit. Ich wollte nie Feuerwehrmann oder Polizist werden, sondern immer auf der Enterprise (D) dienen und in der Sternenflotte ein Raumschiff kommandieren.

Die Technologie meiner Zeit verhindert, dass ich diesen Wunsch in der realen Welt auslebe, sodass ich, bei einer teils schwierigen Kindheit, mich immer in die Welt von Star Trek begeben habe, um einen Ausgleich zu finden.

Patrick Stewart, anders als andere Schauspieler, distanziert sich in seiner Autobiographie nicht von seinem berühmtesten Charakter, der auch seine Rolle als Professor X überstrahlt, sondern bindet ihn in sein Leben ein.

Er konzentriert sich in seiner Biographie auch nicht nur auf Star Trek, sondern erzählt auch die Geschichte seiner Kindheit, seine Ausbildung und seinen Werdegang am Theater, ohne dass dies aufgesetzt wirkt oder in den Hintergrund tritt.

Wenig bekannt dürfte, was er selbst etwas ironisch kommentiert, sein, dass er in sehr einfachen Verhältnissen aufwuchs und es in seiner Familie auch Gewalterfahrungen mit dem Vater gab. Auch seine ersten Gehversuche am Theater und seine ersten Auftritte kommentiert er sehr warmherzig und auch selbstironisch, wie man ihn von seinen Rollen auf der Leinwand kennt.

Ab Seite 247 sind auch einige Photos aus seinem Leben in das Buch eingefügt, die ihn teils als Kind und sehr privat zeigen. Auffällig ist dabei, dass er bereits in jungen Jahren eine Glatze hat, sodass dies als sein Markenzeichen gelten kann, auch wenn er selbst es am Anfang eher als lästig empfand, bereits mit Anfang 20 seine Haare zu verlieren.

Auch die Schilderung, dass er die Rolle des Captain Picard, die ihn berühmt gemacht hat, gar nicht annehmen wollte, bzw., dass er glaubte, dass TNG nur eine Staffel überlebt, da er am Anfang nicht vom Erfolg überzeugt war, wirken in der Schilderung sehr organisch und lebhaft.

Offen geht er auch mit seinen Wechseln in der Ehe um und beschreibt auch sein Zögern, nach über 15 Jahren als Captain Pircard nochmals zur Star Trek zurückzukehren.

Ich kann jedem Star Trek Fan, speziell den Fans von TNG, das Buch nur empfehlen. Ich habe hier die englische Version gelesen, welche für rund 24,00 Euro im Buchhandel erhältlich ist.

Der Nahostkonflikt von Muriel Asseburg und Jan Busse

Aufgrund der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten wollte ich mich auf den aktuellen Stand bei, Konflikt bringen. Die hervorragende Qualität der Bücher aus dem C.H. Beck Verlag Wissen sind für mich immer dann eine gute Wahl, wenn ich kompakt über ein Thema in formiert werden möchte.

Im Nahostkonflikte, gerade mit dem Angriff der Hamas auf Israel, kann man die politische Debatte über das Thema nur sehr vorsichtig führen, wenn man nicht automatisch, gerade in Deutschland, in den Verdacht gelangen will, Israel nicht genug zu unterstützen und „Sympathien“ für die Palästinenser zu haben.

Meiner Ansicht nach muss man hier stark unterscheiden, zwischen den „Juden“ oder „Israelis“ und der „Hamas“ und den „Palästinenser“. Keine der Familien die dort leben, egal ob in Israel oder im Gazastreifen will, dass die eigenen Kinder sterben, die eigenen Mütter, Väter, Brüder und Schwestern. Die aktuelle Eskalation ist das Ergebnis eines Konfliktes, der bereits seit der Gründung des Staates Israels andauert. Seit Menschen, wie Jitzchak Rabin fehlen, scheint der Konflikt eingefroren zu sein, eine Lösung ist nicht in Sicht und entlädt sich in immer neuen, schrecklichen, Auseinandersetzungen.

Das hier vorliegende Buch betrachtet diesen Konflikt, durchaus kritisch, von beiden Seiten. Es verweist auf den eingeschlafenen Friedensprozess, die Dominanz Israels in der Region und die fehlende Macht der Palästinenser, lässt aber auch deren Anschläge und Versagen in der Zusammenarbeit mit Israel nicht aus. Es ist kein Werk, dass mit dem Finger auf den einen Guten und den einen Bösen zeigt, sondern es differenziert sehr stark zwischen beiden Lagern und verweist darauf, dass es auch bei den „Palästinensern“ und den „Israelis“ unterschiedliche Strömungen und Meinungen gibt.

Es gibt einen soliden Überblick über die Besiedlung des Gebietes, die Einwanderungen der jüdischen Bevölkerung seit dem 19. Jahrhundert und die Beschlüsse der UN und die Intervention der Briten und später der USA in dem Gebiet.

Eine Analyse der Lebensbedingungen und der unterschiedlichen Ausrichtungen der Parteien in der Region und der Anführer, wie auch der Konflikte zwischen den Staaten in der Region runden das Bild ab.

Sehr lesenswert ist am Ende des Buches, welches 118 Text, Karten und eine Zeittafel aufweist, die Analyse, dass in der Realität die immer wieder betonte Zweistaatenlösung de facto nicht umgesetzt wird und auch als sehr unwahrscheinlich in der Zukunft betrachtet werden kann.

Auch der Konflikt um Wasser, urbares Land und die Grenzkonflikte Israels mit den Nachbarländern und die Beziehung der Palästinenser zu den anderen islamischen Staaten werden diskutiert.

Das Buch ist daher für alle zu empfehlen, die, abseits von TikTok und Talkshows, sich eine solide Grundlage für die weitere Beschäftigung mit dem Thema schaffen wollen.

Erhältlich ist das Werk für derzeitig 12,00 Euro im Buchhandel.

Der Club Dumas von Arturo Pérez-Reverte

Bekannter als das Buch selbst dürfte seine Verfilmung in Form des Werkes „Die Neun Pforten“  sein. Auch wenn die Verfilmung die Handlung sehr vereinfacht und vom Buch auch stark abweicht, hat sie einen Vorteil: sie weckt das Interesse an dem Buch selbst.

Die Handlung des Werkes ist recht einfach umrissen: Corso, ein Mann, der für wohlhabende Sammler Bücher aufspürt und ihnen beschafft, wird mit der Fall betraut, die Echtheit eines Buches „Die Neun Pforten“ zu prüfen. Aufhänger dafür ist im Roman selbst aber die Prüfung der Echtheit von Dokumenten, die von Alexandre Dumas stammen, dem Autor des Buches „Die Drei Musketiere“.

In der Folge entspinnt sich dann die aus der Verfilmung bekannte Jagd nach dem Buch und die Untersuchung der Echtheit des Werkes. Die Abweichungen zum Buch besteht darin, dass die Namen verändert wurden und die Handlung im Buch selbst deutlich länger andauert und verwickelter ist. Man wird deutlich tiefer in Gespräch über alte Literatur und die Ausdeutung der Werke verwickelt, als dies in der Verfilmung zum Tragen kommt.

Interessant ist der Roman vorwiegend für jene Leser, die selbst eine starke Leidenschaft für alte Bücher haben und sich von dem Zauber von altem Papier und von Geheimnissen zwischen den Seiten faszinieren lassen wollen. Das Rätsel um „Die Neun Pforten“ wird im Roman selbst eher relativiert, da man eher die Suche nach den Manuskripten von Dumas in den Focus rückt. Auch das Ende ist weniger dramatisch als in der Verfilmung, da hier das letzte Bild aus dem Buch fehlt und Boris Balkan sich nicht verbrennt, sondern das Ritual zur Beschwörung Luzifers schlicht nicht funktioniert.

Der Roman ist insofern fordernd, als die Handlungen komplex sind und man aber dennoch immer das Gefühl hat, mehr erfahren zu wollen.

Eine Empfehlung ist das Buch für Fans von historisch inspirierten Romanen, die sich, lose an die echte Geschichte angelehnte Gegebenheiten, in einer spannenden und mysteriösen Erzählung gefangennehmen lassen wollen.